das kleine graphik-problem führte zu einem spontanen umdenken und daher lange rede kurzer sinn: suicide on midsommar bloggt, berichtet und kündigt ab sofort an anderer stelle von guter musik.
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Der Moderator Bad_Mongo des Turbojugend World Forum meldet dort: Gitarrist Rune Rebellion steigt bei Turbonegro aus. Rune Grønn, wie der bärtige Axtschwinger der Deathpunks aus Oslo mit bürgerlichem Namen heißt, spiele am kommenden Samstag in Stavanger seine letzte Show mit den übrigen Turbonegern. Dennoch bleibe er im Management für die Band tätig. Die Visions mutmaßt wild, Grønn (dort nur mit einem n bedacht) sei wohl zu alt zum Rocken. Dass dem nicht so ist, dürfte jedem aufgefallen sein, der TRBNGR einmal live gesehen hat. Ich selbst durfte das Gründungsmitglied der Band 2005 interviewen, und dort machte er einen sehr ausgeglichenen, sympathischen Eindruck und zeigte dennoch wilde Entschlossenheit, alles in Grund und Boden zu rocken, was sich ihm und seiner Combo in den Weg stellt.

Ein offizielles Statement der Band war für heute angekündigt, lässt aber bis dato auf sich warten. Wer die Denim Demons noch einmal in ihrer legendären Besetzung sehen will, sollte sich schnellstens einen Flug sichern.

Des weiteren ist dieser Tage eine Biographie der Band erschienen. Allerdings gibt es das bis jetzt nur auf Norwegisch. Es trägt den Titel "TRBNGR - Sagaen om Denimfolket" ("Die Saga des Denimvolks"), geschrieben hat es Håkon Moslet. Er gilt laut Wikipedia Norwegen als einer der "mektigste menn i musikk-norge". Kaufen kann man den Schinken für saftige 39 Euro (plus Versand) hier.

So. Ab jetzt immer unter diesem Titel empfehlenswerte Livetermine im deutschsprachigen Raum und der angrenzenden Umgebung. For your entertainment.

Audrey (SWE)
30.10.07 Leipzig, Noch Besser Leben
31.10.07 Hamburg, Grüner Jäger
01.11.07 Berlin, Café Zapata
02.11.07 Münster, Amp
03.11.07 Marburg, KFZ
Audrey bei Myspace. Aktuelles Album: "Visible Forms"

Boy Omega (SWE)
13.11.07 Münster, Luna Bar
14.11.07 Köln, Blue Shell
15.11.07 Luxembourg, Dqliq (LUX)
16.11.07 Freiburg, Auditorium
19.11.07 Rorschach, Mariaberg (CH)
20.11.07 München, Orangehouse
21.11.07 Innsbruck, Bierstindl
22.11.07 Wien, Szene (AT)
24.11.07 Stuttgart, Schocken
26.11.07 Prag, 007 (CZ)
27.11.07 Nürnberg, Club Stereo
29.11.07 Berlin, Bang Bang Club
30.11.07 Dresden, Scheune
01.12.07 Halle, Objekt 5
Boy Omega bei Myspace - Aktuelles Album: "Hope On The Horizon"

Bratze (DE)
25.10.07 Berlin, Eel Pie
26.10.07 Leipzig, Conne Island
27.10.07 Hamburg, Hafenklang Exil
02.11.07 Flensburg, Volxbad
03.11.07 Rostock, Cafe Momo
08.11.07 Köln, Stereo Wonderland
09.11.07 Münster, Amp (Fiebertanzparty)
10.11.07 Göttingen, Cafe Kabale
11.11.07 tba
12.11.07 Regensburg, tbc
13.11.07 Trier, Ex-Haus
14.11.07 München, Sunny Red
15.11.07 Würzburg, Cafe Cairo
16.11.07 Hannover, Kulturpalast Linden
17.11.07 Bielefeld, Falkendom
14.12.07 Dortmund, Suite 023
15.12.07 Braunschweig, Nexus
Bratze bei Myspace. Aktuelles Album: "Kraft" (19.10.)

Britta Persson (SWE)
06.11.07 Frankfurt, tba
07.11.07 Köln, Stereo Wonderland
08.11.07 Bielefeld, Falkendom
09.11.07 Leipzig, Cafe Panam
10.11.07 Magdeburg, Kino Central
11.11.07 Berlin, Schokoladen
13.11.07 Hamburg, Fundbureau
Britta Persson bei Myspace. Aktuelles Album: "Top Quality Bones And A Little Terrorist" (26.10.)

Cinemechanica (USA)
04.11.07 Strasbourg, Molodoi (FRA)
08.11.07 Aachen, AZ
09.11.07 Siegen, Vortex
13.11.07 Potsdam, Bleck Fleck
14.11.07 Dresden, AZ Conni
15.11.07 Berlin, White Trash
16.11.07 Karlsruhe, Kohi
17.11.07 Luxembourg, Kulturfabrik (LUX)
Cinemechanica bei Myspace. Aktuelles Album: "The Martial Arts"

Der Tante Renate (DE)
19.10.07 Berlin, Eel Pie Club
20.10.07 Schwerin, Komplex
22.11.07 Osnabrück, Bastard Club
23.11.07 Hannover, Kulturpalast Linden
24.11.07 Hamburg, Rote Flora
07.12.07 Bielefeld, Forum
08.12.07 Solingen, Cobra
DTR bei Myspace. Aktuelles Album: "Simplex"

Home Of The Lame (DE)
06.11.07 Zürich, Ziegel Oh Lac (CH)
19.11.07 Karlsruhe, NUN Café
HOTL bei Myspace. Aktuelles Album: "Here Of All Places"

I Might Be Wrong (DE)
13.10.07 Leipzig, Cafe Panam
14.10.07 Magdeburg, Kino Central
22.11.07 Berlin, Roter Salon, Record Release
29.11.07 Köln, Underground
30.11.07 Hamburg, Prinzenbar
01.12.07 Magdeburg, Projekt 7
06.12.07 Frankfurt, Clubkeller
07.12.07 Chemnitz, Atomino
IMBW bei Myspace. Aktuelles Album: "It Tends To Flow From High To Low" (23.11.)

José González (SWE)
12.11.07 Berlin, Babylon
13.11.07 Hamburg, Knust
14.11.07 München, Atomic Café
19.11.07 Köln, Gloria
José González bei Myspace. Aktuelles Album: "In Our Nature"

Julia A. Noack (DE)
19.10.07 Köln, Viertelbar
20.10.07 Wegberg-Dalheim, Café Rauschen
21.10.07 Viersen, Tommy’s Workshop
01.12.07 Berlin, Matto
Julia A. Noack bei Myspace. Aktuelles Album: "Piles & Pieces"

Lonely, Dear (SWE)
13.11.07 Strasbourg, La Laiterie (FRA)
14.11.07 Zürich, Rote Fabrik (CH)
Lonely, Dear bei Myspace.

Moonbabies (SWE)
28.10.07 Chemnitz, Atomino
30.10.07 Nürnberg, Club Stereo
31.10.07 Wien, Weberknecht (AT)
01.11.07 Innsbruck, PMK Bögen (AT)
02.11.07 St. Gallen, Grabenhalle (CH)
04.11.07 München, Orangehouse
05.11.07 Leipzig, Nato
06.11.07 Frankfurt, Das Bett
07.11.07 Münster, Gleis 22
08.11.07 Hamburg, Molotow
09.11.07 Berlin, Privatclub
Moonbabies bei Myspace. Aktuelles Album: "At The Ballroom"

Nikola Sarcevic (SWE)
15.10.07 Würzburg, AKW
16.10.07 Berlin, Tacheles
17.10.07 Hamburg, Knust
18.10.07 Münster, Gleis 22
N. Sarcevic bei Myspace. Aktuelles Album: "Roll Roll And Flee"

Pelle Carlberg (SWE)
14.11.07 Berlin, Bang Bang Club
15.11.07 Hamburg, Zeise Kino
16.11.07 Halle, Klub Drushba
17.11.07 München, Babalu
18.11.07 Freiburg, Swamp
19.11.07 Leipzig, Panam
20.11.07 Erlangen, E-Werk
21.11.07 Berlin, Live In The Living
23.11.07 Köln, Subway
24.11.07 Münster, Amp
25.11.07 tbc
26.11.07 Kiel, Blauer Engel
27.11.07 Hamburg, tbc
29.11.07 Hannover, Feinkost Lampe
30.11.07 Kassel, Freies Radio anniversary show
P. Carlberg bei Myspace. Aktuelles Album: "In A Nutshell"

Surrounded (SWE)
27.10.07 Eindhoven, TAC (NL)
30.10.07 Münster, Luna Bar
02.11.07 Dortmund, FZW
03.11.07 Magdeburg, Kino Central
04.11.07 Berlin, NBI
Surrounded bei Myspace. Aktuelles Album: "The Nautilus Years"

The Elephants (DK)
06.11.07 Göttingen, Nörgelbuff
07.11.07 Köln, Stereowonderland
08.11.07 Berlin, Bang Bang Club
09.11.07 Chemnitz, Bunker Club
10.11.07 Kaufbeuren, Cafe Pic
13.11.07 Nürnberg, Club Stereo
14.11.07 Luxemburg, d:qulic (LUX)
15.11.07 Augsburg, Schwarzes Schaaf
16.11.07 Rorschach, Mariaberg (CH)
17.11.07 Luzern, Treibhaus (CH)
19.11.07 Stuttgart, Zwölfzehn
20.11.07 Dessau, Beat Club
22.11.07 Hannover, Spandau Projekt
23.11.07 Hamburg, Grüner Jäger
The Elephants bei Myspace. Aktuelles Album: "The Elephants"

The Mary Onettes (SWE)
17.10.07 Greifswald, Klex
18.10.07 Hannover, Spandau
19.10.07 Halle, Klub Drushba
20.10.07 Stuttgart, Revolver Club@Keller Klub
21.10.07 Leipzig, Moritzbastei
24.10.07 München, Keller Club
25.10.07 Berlin, Bang Bang Club
26.10.07 Köln, Subway
27.10.07 Bielefeld, Club Kamp
29.10.07 Kiel, Blauer Engel
The Mary Onettes bei Myspace. Aktuelles Album: "Void"


Anfang Juni 2005 erlebte ich das wohl dreckigste Konzert meines Lebens. Die Hellacopters hatten in den Berliner Knaack Club geladen. Eine Show der schwedischen Rock'n'Roll-Tiere im kleinen Rahmen konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Das Hingehen lohnte sich, der Gig hinterließ olfaktorische Eindrücke allererster Güte.

Noch nie hatte ich solch Schweiß- und Bierschwangere Luft erlebt, und das, obwohl ich die Höllenschrauber schon vorher live gesehen hatte. Der Raum war erschüttert von hundertfacher Testosteronüberproduktion, die Hellacopters waren ganz klar die Kings of Rock. Und jetzt, etwas mehr als zwei Jahre danach, ist Schluss.

Gestern verkündete die Band um Frontmann Nicke Andersson ihre Auflösung. Ein neues, noch unbetiteltes Album ist so gut wie im Kasten und soll Anfang 2008 ganz regulär auf den Markt kommen. Und natürlich gibt es, soviel sehen sich die Fünf ihren Fans schuldig, eine Abschiedstour. Ein Pflichttermin!

Ob es in Zukunft mehr von den diversen Seitenprojekten (Nicke betreibt nebenher das Soulrockprojekt The Solution und die Deathmetalcombo Death Breath, Gitarrist Robert Dahlqvist hat seinen Thunder Express) gibt, bleibt abzuwarten.


Unser Lieblingsfäröer und Vollzeitmelancholiker Teitur ist endlich wieder da, wo er hingehört: Im Studio. Er nimmt auf einem Anwesen auf Gotland auf, dieser schwedischen Insel in der Ostsee. Das vierte Album trägt den Arbeitstitel "Laughter In An Empty Room" und soll im Februar 2008 erscheinen. Den Aufnahmeprozess begleitet der Singer/Songwriter selbst auf der eigens dafür eingerichteten Site The Bin. Außerdem werden in loser Folge auf Teiturs eigentlicher Homepage unveröffentlichte Songs zum Anhören eingestellt.


seit heute kann man das neue radiohead-album "in rainbows" auf einer speziell dafür eingerichteten site herunterladen. dabei kann jeder entscheiden, wieviel ihm das album wert ist. man kann es auch für 0,00 pfund downloaden, ich empfehle natürlich, die künstler entsprechend der eigenen möglichkeiten zu entlohnen. höre gerade track nummer zwo ("bodysnatchers") und bin dezent begeistert. mit platz nach oben.

wem das ganze zu stressig ist, nme radio streamt das ganze ab 12 uhr, also ab jetzt gleich.


irgendwie meinte ich offensichtlich fälschlicherweise, dass sich quit your dayjob aufgelöst hatten. als ich sie im märz 06 mit danko jones im postbahnhof zu berlin sah, machte das wort die runde, dies wäre einer ihrer letzten livegigs. um so mehr freute ich mich, als vor zwei wochen die neue qyd-platte "tools for fools" reinkam. im großen und ganzen hat sich am sound der drei wirklich durchgeknallten malmöer nicht viel geändert. ihr frenetischer hochgeschwindigkeits-synthie electro-punk trifft jetzt aber auf mehr rap-elemente, ein quäntchen mehr hörbarkeit und besitzt mitunter sogar so etwas wie ohrwurmpotential. mein favorit nach zwei hördurchgängen: das cool gerapcroonte "police are coming" mit jazzsaxophon. the clash meets klapse.

bei myspace kann man die beiden neuen stücke "bodypoppers" und "crime is ahead of technology" hören.

okay, okay, ich höre schon die einwände, was schreibt der matze denn jetzt über eine belgische band, hier gehts doch um skandinavische bands?! ich erkläre belgien zu skandinavien zugehörig. basta! folgender text entstand im überschwang nach dem soulwax-konzert in der maria am vergangenen freitag.

Grüner Polo ist das Codewort. Ich stehe auf der Osloer Straße im weder schäbigen noch sonst wie interessanter Teil des Weddings und warte auf Endi. Wir wollen aufs Soulwax-Konzert. Endi kommt vom Fußball und hat auf der Euphorieautobahn die Auffahrt 5:0 Auswärtssieg genommen. Die Kiste, in der er mich aufliest, entpuppt sich als Peugeot, im Innern sitzen außer meinem Konzert-/Studien-/Fußball-/Arbeitskumpan noch seine kleine Schwester Gundula (zu Besuch in Berlin), ein Kerl namens Bio (wie in Biohazard) und dicke Rauchschwaden. Alle drei Dampfen, was das Zeug hält und Bio schnippt mir zur Begrüßung einen Zigarettenstummel in den Schritt.

Bei der Ankunft an der Maria, dem Club am Spreeufer, stehen wir vor geschlossenen Türen. Zehn Uhr ist offensichtlich noch keine Zeit für die Partycrowd. Aber Gundula und Bio haben noch keine Karten, so empfiehlt sich frühes Aufstellen an der Stechuhr. Und tatsächlich formiert sich bis halb elf eine kleine Schlange vor der Tür. Im Hinterzimmer der Maria, dem Josef, läuft heute dankenswerterweise kein Bollertechno, so tauschen Gundula (was für Eltern nennen ihr Kind Gundula?) und ich uns bei Astra über Sozialarbeit mit Prostituierten und Baltikumurlaub in der Nebensaison aus.

Irgendwann gesellt sich Philipp dazu, bei dem ich jedes Mal, wenn ich ihn sehe, denke, wie passend doch sein Spitzname Slim ist. Der versucht, mir die Vorzüge ganz bestimmter Indiebands zu vermitteln, deren Namen ich mittlerweile natürlich längst wieder vergessen habe. Irgendwann fängt es von nebenan etwas lauter an zu rummsen, das muss wohl der Herr Zombie Nation aus München sein. Philipp schleppt mich nach vorne, und siehe da, das bärtige Kerlchen dreht schon erfreulich munter an seiner Armada von Knöpfen, so dass die ersten Partypeople fleißig die Gliedmaßen ausschütteln.

Auch ich versetze meinen Körper langsam in Tanzmodus, das heißt: Erst nickt der Kopf, dann löse ich die Arme aus der Verschränkung, zuletzt, quasi als Ehrerbietung vor dem Act, bewegen sich die Füße. Direkt vor mir tanzen zwei Mittdreißiger einen äußerst bekloppten Tanz, bei dem sie sich eine Art Fechtkampf mit den Unterarmen bieten. So sieht das wohl aus, wenn man zu lange auf der Hiwi-Stelle in Sozialpsychologie sitzen bleibt.

Mir ists egal, ich erweise Zombie Nation steppenderweise meine Hochachtung, und auch der Rest des Clubs wähnt sich scheinbar stellenweise schon beim Hauptact. Nachdem der Herr aus dem Land der Untoten sich artig fürs Mittanzen bedankt hat, überbrückt ein reichlich prolliger DJ mit noch prolligerer Entourage aber solidem Plattensortiment die erfreulich kurze Pause zu Soulwax. Ich führe noch schnell per SMS gesandte Bierholbefehle von Endi aus, und hastduihnichtgesehen stehen beim ersten Schluck aus der neuen Astra-Pulle schon die beiden Flying Dewaele Brothers samt Drummer und Bassist auf den Planken.

Ganz in weiß, bedauerlicherweise ohne Blumenstrauß, aber mit nicht gebundenen Fliegen stehen sie da und grinsen wahrscheinlich feist in sich hinein, denn nur sie wissen, wie sie es in den nächsten gut fünfzig Minuten dem Publikum besorgen werden. Wissen, dass sie einen Haufen Tanzleichen zurücklassen werden, die sich in postorgiastischen Zuckungen winden werden. Die ein debiles Grinsen ins Gesicht gemeißelt mit nach Hause nehmen. Die wahrscheinlich auf dem Nachhauseweg in verzücktem Verwirrungszustand gegen Bäume laufen. Dabei beruht alles auf einer fies kalkulierten Lüge.

Das Konzert von Soulwax war angekündigt worden als die Live-Präsentation ihrer letzten Platte „Nite Versions“. Stattdessen spielt das Quartett einfach die Remixe, die Soulwax im Laufe der Jahre für Acts wie Kylie Minogue, Robbie Williams oder The Gossip angefertigt haben. Das muss man sich mal auf der Pupille zergehen lassen: Sie spielen ihre Remixe. Live. Gesangsspuren wie die von Ladytrons „Seventeen“ brät Stephen Dewaele kurzerhand selbst ins Mikrofon.

Schon nach kurzer Zeit hat der letzte im Club verstanden, wie der Hase läuft, und obwohl noch niemand diese Musik so gehört hat, breitet sich Ekstase schneller aus als der heimtückische Virus in einem amerikanischen Thriller. Das Publikum tanzt, als ginge es um den Eintritt ins Nirvana. Der Vierer auf der Bühne findet sichtlich Gefallen an der Folgsamkeit der Konzertgänger und legt eine Schüppe nach der anderen drauf. Spielt mal kurz Daft Punks „Robot Rock“ an oder Justices „Phantom Pt.2“. Und bekommt es mit hundertfachem Gejohle gedankt.

Immer wieder drehe ich mich ungläubig zu Endi. Auf seinen Lippen formen sich Worte wie „unglaublich“ oder „Wahnsinn“, auf meinen Lippen formen sich Worte wie „Du stehst auf meinem Fuß“. Hören können wir beide nichts, aber das ist egal. Die Musik verbindet unsere Gehirnwellen. Oder zumindest synchronisiert sie unsere Bewegungen. Nicht oft sehen zwei Spacken wie wir so cool aus. Soulwax können so was bewerkstelligen. Soulwax könnten an diesem Abend wahrscheinlich sogar Wasser zu Wein machen, aber sie haben ja die ganze Zeit ihre Finger an den Instrumenten.

Zwischendurch hängt sich David immer wieder die Gitarre um und verleiht dem Set das nötig Quäntchen Rock. Ansonsten fließen die Nummern wie selbstverständlich ineinander, Soulwax machen durch und in einer knappen Stunde das Publikum alle. Spätestens in dem Moment, in dem sie ihren Klaxons-Remix von "Gravity's Rainbow" intonieren, bin ich soweit, ins nächste Tätowierstudio zu marschieren und mir den Namen Dewaele in Fraktur quer über die Brust stechen zu lassen.

Und irgendwann, kurz nach The Gossips „Standing In The Way Of Control“, ist alles plötzlich vorbei. Soulwax sagen artig „Dank u“ und verschwinden von der Bühne. Zugaben sind hier fehl am Platz, und so dreht der DJ mit der Proletenentourage schon wieder an den Rädern. Für uns ist der Abend gelaufen, Endi, Gundula, Bio und ich strahlen wie Atomkraftwerke und beschließen, auf dem Heimweg in verzücktem Verwirrungszustand gegen Bäume laufen.

mit hello saferide:


hello saferide - i wonder who is like this one



entstanden auf einem promoausflug nach brasilien. mit dabei waren auch suburban kids with biblical names und maia hirasawa, deren videos in punkto originalität nur geringfügig vom oben gezeigten abweichen.

"plug in to success" empfiehlt die diesjährige popkomm. ein großteil der musikalischen landschaft pilgert daher nach berlin und sucht den passenden anschluss.

die sympathischen menschen von under the stars, me nehmen das zum anlass ein paar ihrer bands bei ihrem klang klang klang festival zu präsentieren, darunter auch drei schwedische acts. nicht, dass es schwedischen musikern an anschluss mangeln würde. gerade dieser herbst hält unglaublich schöne melancholische indierock und popmusik bereit.
den heutigen auftakt bestreitet im rosis's neben landscape izuma, ter haar und a life a song a cigarette auch der göteborger björn kleinhenz mit band.
morgen geht es im schokoladen weiter mit the je ne sais quoi und the book of daniel (und condre scr).
jeder abend kostet erschwingliche sieben euro und das kombiticket 15 (im vorverkauf). für das kombiticket gibt es noch am 22.09. einen dritten musikabend im nbi, allerdings ohne skandinavische beteligten.

und als wäre berlin in diesen tagen und grundsätzlich nicht schon genug mit guten konzerten gesegnet, spielen heute im zapata the soundtrack of our lives und division of laura lee im rahmen der swedish independent night auf, während sich josé gonzález zeitgleich im bang bang club verdingt. wohl dem der auf dem land lebt und von so einem abend nur träumen kann.


 

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